Zuwachs in der Fledermaus - WG im Beverner Wald

ÖNSOR und Niedersächsische Landesforsten freuen sich über Zuwachs im Winterquartier

In einem Gemeinschaftsvorhaben der Ökologischen NABU-Station Oste-Region (ÖNSOR) und den Niedersächsischen Landesforsten, Forstamt Harsefeld (Försterei Bevern) entstand im Jahr 2019 ein Winterquartier für Fledermäuse im Beverner Wald. Bei der diesjährigen Kontrolle wurden im Vergleich zum Vorjahr mehr Tiere festgestellt.

Braunes Langohr im Winterquartier. Foto: ÖNSOR, J. Mattes
Braunes Langohr im Winterquartier. Foto: ÖNSOR, J. Mattes

Noch ist ausreichend Platz in dem von der ÖNSOR und dem Forstamt Harsefeld (Försterei Bevern) angelegten Winterquartier im Beverner Wald. „Mitunter kann es in solchen Fledermausquartieren aber ganz schön voll werden“, weiß Fledermausfachmann Julian Mattes von der ÖNSOR. „Oftmals drängen sich unzählige Tiere dicht an dicht und überwintern gemeinsam“, so Mattes weiter.

Bei der diesjährigen Begehung im Beverner Quartier wurden zehn Fledermäuse, genauer Braune Langohren, festgestellt. Im vergangenen Jahr waren es erstmals drei Individuen der Art. Dass sich die Anzahl der Tiere im Vergleich zum Vorjahr immerhin mehr als verdreifacht hat, weist auf gute Bedingungen im Quartier hin, erklärt die ÖNSOR. „Dies scheint sich rumzusprechen“, freut sich auch Siegfried Rakowitz, Leiter der Revierförsterei Bevern.

„Geeignete Winterquartiere sind konstant kühl, aber frei von Frost und Zugluft. Zudem muss eine hohe Luftfeuchtigkeit herrschen, damit die schlafenden Fledermäuse nicht dehydrieren“, führt Mattes weiter aus. Ihren Winterschlaf halten Fledermäuse vor allem aufgrund des Mangels an Futter während der kalten Jahreszeit. Um den Winter zu überstehen, fressen sie sich im Herbst eine zusätzliche Fettreserve an, von der sie im Winterschlaf zehren. Zusätzlich fahren sie ihren Energieverbrauch auf ein Minimum runter. Die Körpertemperatur winterschlafender Fledermäuse sinkt auf wenige Grad über Null, Herzschlag und Atmung werden stark reduziert. Damit diese nicht einfrieren, klappen die Braunen Langohren ihre namensgebenden großen Ohren im Winterschlaf zusätzlich nach hinten und verstecken sie unter den Flügeln. Um die Tiere nicht unnötig zu stören oder sie gar aus ihrem Schlaf zu wecken, kontrollieren die Projektpartner das Quartier im Winterhalbjahr nur einmal.

Das Braune Langohr gilt als Pionier bei der Besiedlung neuer Quartiere. „Demnach sind wir zuversichtlich, dass in Zukunft weitere Arten das Quartier aufsuchen werden. Wir sind gespannt, welche Arten als nächstes in die Wohngemeinschaft einziehen werden“ freuen sich ÖNSOR und Niedersächsische Landesforsten über das vielversprechende Ergebnis der Quartierkontrolle.