Trotz "Warnweste" oft übersehen

ÖNSOR, Naturschutzamt, Forstamt und Ehrenamtliche gemeinsam für den Feuersalamander

Der Braken bei Harsefeld beherbergt eine der wenigen Vorkommen des Feuersalamanders im Landkreis Stade. Damit trägt der Landkreis eine besondere Verantwortung für den Schutz dieses seltenen Lurchs. In einem Artenschutzprojekt setzen sich die Ökologische NABU-Station Oste-Region (ÖNSOR), das Naturschutzamt Stade, die Niedersächsischen Landesforsten, Forstamt Harsefeld und Ehrenamtliche gemeinsam für den Lurch mit der auffälligen Körperzeichnung ein.

Feuersalamander in der Einlaufbox. Foto: M. Penter
Feuersalamander in der Einlaufbox. Foto: M. Penter

Der Braken bei Harsefeld ist ein beliebtes Naherholungsgebiet, das von zahlreichen Radfahrern, Spaziergängern und Naturliebhabern aufgesucht wird. Weiterhin ist es ein historisch alten Waldstandort und Naturschutzgebiet und bietet Lebensraum für viele seltene Arten, wie dem Kammmolch oder auch dem Feuersalamander.

Trotz seiner „Warnweste“ wird der Feuersalamander meist von den Waldbesuchern übersehen. So kam er leider auch immer wieder durch Autofahrer, Radfahrer und anderen Nutzern des Waldes zu Tode. „Bereits 2021 haben wir daher zur Hauptwanderungszeit einen Amphibienschutzzaun im Braken errichtet. 2022 wurde die Maßnahme wiederholt und um einen zweiten Zaunabschnitt ergänzt. In diesem Jahr konnten wir durch finanzielle Unterstützung des Landkreises Stade und der Niedersächsischen Landesforsten einen dritten Abschnitt mit einem Amphibienschutzzaun bestücken“, beschreibt Sarina Pils, Leiterin der ÖNSOR, die Maßnahme.

 

„Die tägliche Kontrolle des Zaunes erfolgt in Gemeinschaftsleistung“, so Hauke Klattenberg, Mitarbeiter der Niedersächsischen Landesforsten und Ansprechpartner für Waldökologie und Waldnaturschutz. „Die Tage haben wir unter den Beteiligten aufgeteilt und wenn Jemand nicht kann, springt ein anderer ein“, freut sich Klattenberg über das unkomplizierte Vorgehen. Dennoch sind der jährliche Auf- und Abbau sowie die Kontrollen sehr aufwendig. „Außerdem mussten wir leider erfahren, dass die Waldwege nicht nur während der Frühjahrsaktivitäten von den Salamandern genutzt werden. Scheinbar suchen sie dort im Spätsommer und Herbst vermehrt nach Nahrung und werden dabei überfahren oder totgetreten“, bedauert Uwe Andreas, Leiter des Naturschutzamtes. „Langfristig wäre daher die Installation einer fest eingebauten Leiteinrichtung sinnvoll“, ergänzt Arne Riedel, Leiter des Forstamtes Harsefeld.

Wir werden uns dazu in diesem Jahr noch einmal gemeinsam beraten und schauen, wo wir die Mittel für die teure Leiteinrichtung herbekommen können, so die Kooperationspartner und bedanken sich an dieser Stelle nochmals bei den ehrenamtlichen Helfern für ihr Engagement.

Aufbau des Amphibienschutzzaunes. Im Vordergrund Einlaufbox. Foto: ÖNSOR. S. Pils
Aufbau des Amphibienschutzzaunes. Im Vordergrund Einlaufbox. Foto: ÖNSOR. S. Pils