Für den Schutz von Waldfledermäusen

ÖNSOR und Niedersächsische Landesforsten setzen sich für Fledermäuse im Wald ein

In einem Gemeinschaftsvorhaben der Ökologischen NABU-Station Oste-Region (ÖNSOR) und den Niedersächsischen Landesforsten (Forstamt Harsefeld / Revierförsterei Bevern) engagieren sich die Kooperationspartner für den Schutz von Waldfledermäusen. Um noch mehr Informationen über das vorhandene Artenspektrum im Beverner Wald zu erhalten, konkrete Schutzmaßnahmen abzuleiten und das Quartierangebot zu optimieren, führt die ÖNSOR umfangreiche Untersuchungen der Fledermausfauna durch. Für die Anschaffung der wichtigen Erfassungstechnik, erhielt die ÖNSOR eine finanzielle Unterstützung durch die Niedersächsische Bingo Umweltstiftung.

Großes Mausohr. Foto: NABU, Otto Schäfer
Großes Mausohr. Foto: NABU, Otto Schäfer

„Die Mehrheit unserer heimischen Fledermausarten kommt in Wäldern vor. Einige Arten wie die europarechtlich geschützte Bechsteinfledermaus, sind sogar fast ausschließlich an Waldstandorte gebunden und zählen aufgrund ihrer besonderen Habitatansprüche zu den besonders gefährdeten Arten“, erklärt Julian Mattes, Fledermausfachmann der ÖNSOR.

 

In Zusammenarbeit mit der Revierförsterei Bevern wurden im Jahr 2019 bereits ein Fledermauswinterquartier errichtet und zahlreiche Fledermauskästen aufgehängt, die jährlich von der ÖNSOR kontrolliert werden. In diesem Jahr hat die ÖNSOR eine Höhlenbaumkartierung durchgeführt, um die für Fledermäuse relevanten Waldbereiche zu identifizieren. „Die ÖNSOR hat im Untersuchungsgebiet 43 Höhlenbäume mit über 130 Specht- und Fäulnishöhlen sowie Rissen in Stämmen und Ästen gefunden. „Diese Bäume werden wir als Habitatbäume für Fledermäuse und Höhlenbrüter sichern“, erklärt Sigfried Rakowitz, Revierförster im Bevern Wald. Weiterhin sind in Abstimmung mit den Niedersächsischen Landesforsten/ Forstamt Harsefeld und mit der Naturschutzbehörde Detektorbegehungen und Netzfänge von Fledermäusen geplant. „Der Netzfang erlaubt eine eindeutige Arterfassung, auch der bei Detektor­begehungen schwer nachweisbaren Arten sowie eine Bestimmung des Alters, des Geschlechts und des Reproduktionsstatus. Mit Hilfe dieser Daten lassen sich Rückschlüsse auf mögliche Wochenstuben im Untersuchungsgebiet ziehen“, beschreibt Mattes die Notwendigkeit dieser Erfassungsmethode.

 

Die Anschaffung der technischen Ausrüstung für den Netzfang in Höhe von 3.000,00 € wurde von der Niedersächsischen Bingo Umweltstiftung ermöglicht. Die Ko­operationspartner freuen sich über die Förderung und möchten sich an dieser Stelle herzlich bedanken.