„Natürlich entstandene „Sandlebensräume“ wie Sandtrocken-, Mager- und Borstgrasrasen oder Zwergstrauchheiden, die sich z. B. in Dünen- und Flugsandgebieten oder entlang von Abbruchkanten in Flussauen entwickelt haben, sind bedeutende Habitate für eine Reihe von, inzwischen selten gewordener Arten“, erläutert Sarina Pils, Leiterin der ÖNSOR. „Aber auch für die Rohstoffgewinnung angelegte Sandabgrabungen haben oftmals einen ähnlichen Charakter wie natürliche Sandlebensräume und können sich zu wertvollen Biotopen „aus zweiter Hand“ entwickeln“, so die Dipl. Landschaftsökologin weiter.
Zahlreiche dieser wertvollen Biotope werden jedoch durch Nutzungsänderungen oder Sukzession beeinträchtigt, was zum Rückgang der dort vorkommenden Arten führe, erklärt die ÖNSOR. Zur Förderung von Knoblauchkröte, Kreuzkröte und Zauneidechse sollen durch das NABU-Projekt vor allem „Sand“-Lebensräume instandgesetzt und ökologisch aufgewertet werden. Dazu gehört u.a. eine Optimierung der Lichtverhältnisse sowie die Entnahme von Laub und Schlamm aus Gewässern. Weiterhin sollen offene und besonnte Sandflächen geschaffen und Verbuschung sowie Neophyten (nicht standortgerechte Pflanzen) zurückgedrängt werden. Auch neue Gewässer und Pufferstreifen sind vorgesehen. Bei der Umsetzung des Projektes wird die ÖNSOR nicht nur mit den Naturschutzämtern, dem NLWKN sowie privaten und öffentlichen Flächeneigentümern zusammenzuarbeiten, sondern möchte auch interessierte Bürger in das Projekt einbinden. Neben der Aufwertung von Lebensräumen soll der vorhandene Datenbestand der drei Leitarten des Projektes aktualisiert werden. „Wir begrüßen vor allem die geplante Beteiligung von Laien bei der Erfassung der Arten“, sagt NBU-Geschäftsführer Karsten Behr zur Bereitstellung der Fördermittel. Darüber hinaus sind eine aktive Presse- und Medienarbeit sowie öffentliche Vorträge und Exkursionen vorgesehen.