Rotenburger Sandhelden

Ein Projekt zur Förderung der Knoblauchkröte, Kreuzkröte und der Zauneidechse

Natürliche Sandlebensräume – Heimat von Spezialisten

Natürlich entstandene „Sandlebensräume“ wie sie sich in Dünen- und Flugsandgebieten oder in Flussauen entwickelt haben, waren früher bedeutende Habitate für eine Reihe von, inzwischen selten gewordenen Arten (wie z.B. Zauneidechse Kreuz- und Knoblauchkröte, Zauneidechse, verschiedene Wildbienen-, Tagfalter- oder Heuschreckenarten).

 

Ein bedeutender Aspekt dieser Lebensräume ist eine ständige Dynamik und Veränderung der Habitate durch z.B. Hochwasserereignisse sowie die Entstehung von Abbruchkanten in Auen oder durch den Wind hervorgerufene Sandverwehungen).

 

Die hier lebenden Arten sind speziell an die nährstoffarmen und trockenen Bedingungen in den sich ständig neu bildenden Pionierstandorten angepasst. So ist die Kreuzkröte als eine Charakterart solcher Lebensräume beispielsweise auf flache nährstoffarme Gewässer und sandige Rohböden angewiesen.

 

In unserer heutigen Kulturlandschaft verschwinden diese natürlichen Sandlebensräume, u.a. durch die Begradigung der Flüsse, den Bau von Dämmen zum Hochwasserschutz oder die immer intensivere Nutzung angrenzender Flächen und dem damit verbundenen Nährstoffeintrag, zunehmend.

Der rundblättrige Sonnentau - ein Spezialist, der auf Störstellen wie Rohböden gut leben kann. Foto: S. Meyer
Der rundblättrige Sonnentau - ein Spezialist, der auf Störstellen wie Rohböden gut leben kann. Foto: S. Meyer

Sandgruben – Ersatzlebensräume auf Zeit

Schon während des Abbaus haben zur Rohstoffgewinnung angelegte Sandabgrabungen einen ähnlichen Charakter wie natürliche Sandlebensräume und können sich zu wertvollen Biotopen „aus zweiter Hand“ entwickeln. Hierbei ersetzt die Abbautätigkeit die natürliche Dynamik und sorgt für ein ständiges Zurücksetzen der natürlichen Sukkzessionsabfolge. Durch Nutzungsänderungen bzw. -einstellung existieren diese künstlich geschaffenen Ersatzlebensräume aber oftmals nur vorübergehend, was schließlich auch dort zum Rückgang der speziell angepassten Arten führt.

 

Das Projekt Rotenburger Sandhelden

Zur Förderung von insbesondere Knoblauchkröte, Kreuzkröte und Zauneidechse aber auch anderer „Sandarten“ werden durch unser Projekt in den Landkreisen Rotenburg und Stade Sandlebensräume instandgesetzt und ökologisch aufgewertet. Dazu gehört u.a. eine Optimierung der Lichtverhältnisse sowie die Entnahme von Laub und Schlamm aus Gewässern. Weiterhin sollen offene und besonnte Sandflächen geschaffen und Verbuschung sowie Neophyten (nicht standortgerechte Pflanzen) zurückgedrängt werden. Auch neue Gewässer und Pufferstreifen sind vorgesehen. Neben der Aufwertung von Lebensräumen soll der vorhandene Datenbestand der drei Leitarten des Projektes aktualisiert werden. Darüber hinaus sind auch öffentliche Vorträge und Exkursionen zur Veranschaulichung der Bedeutung dieser Lebensräume vorgesehen.

 

Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, bei der Erfassung von Arten und bei Entkusselungsaktionen mitzuarbeiten

Bei der Umsetzung des Projektes arbeitet die ÖNSOR nicht nur mit den Naturschutzämtern, dem NLWKN, dem Kreisnaturschutzbeauftragten Claus Vollmer, sowie privaten und öffentlichen Flächeneigentümern zusammen, sondern möchte auch interessierte Bürger in das Projekt einbinden.

 

Haben Sie Interesse an einer Mitarbeit oder eigene Sandflächen, die für eine Umsetzung von Maßnahmen in Frage kommen? Sprechen Sie uns gerne an!

 

Ansprechpartner bei der ÖNSOR

Julian Mattes

Tel.: +4915236196727 

E-mail: j.mattes@oesoste-region.de 

Das Projekt wurde gefördert durch:

Mit einem Klick auf den folgenden Link erreichen Sie die Webpräsenz der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung. Sie verlassen dann die Internetseite der Ökologischen NABU Station Oste Region.

 

https://www.bingo-umweltstiftung.de