Frühling an der Oste

Das Naturschutzgebiet „Oste mit Nebenbächen“ beherbergt verschiedene artenreiche Lebensräume mit botanischen Besonderheiten und Raritäten. Um diese zu entdecken, laden die Ökologische NABU-Station Oste-Region (ÖNSOR), die Niedersächsischen Landesforsten (NLF), der NABU-Kreisverband Bremervörde-Zeven e.V. und das Naturschutzamt des Landkreises Rotenburg (Wümme) zu Samstag, den 04. Mai 2024 zu einer gemeinsamen Exkursion entlang der Oste bei Bremervörde ein. Hannah Kohlhagen (ÖNSOR) und Hauke Klattenberg (NLF) führen durch die etwa zweistündige Exkursion.

Sumpfdotterblume an der Oste. Foto: H. Kohlhagen
Sumpfdotterblume an der Oste. Foto: H. Kohlhagen
Hannah Kohlhagen untersucht Pflanzen in der Osteniederung. Foto: R. Warren
Hannah Kohlhagen untersucht Pflanzen in der Osteniederung. Foto: R. Warren

Ab Ende März bricht in den Auwiesen und Feuchtwälder entlang der Oste für die so genannten Frühblüher die wichtigste Zeit ihres Lebens an. Denn Hannah Kohlhagen, Botanikerin der ÖNSOR, weiß: „Die unbelaubten Bäume lassen jetzt noch genügend Sonnenlicht auf den Boden. Da können die Frühblüher Blüten und Früchte ausbilden und haben, sobald sich das Blätterdach schließt, ihre Entwicklung bereits abgeschlossen.“ „Frühblüher sind damit nicht nur hoch spezialisiert und typisch für artenreiche Laubwälder“, ergänzt Lisa Reisnauer, Mitarbeiterin des Naturschutzamtes und zuständig für das Management des Schutzgebietes. „Es finden sich auch sehr seltene und geschützte Arten unter ihnen, wie beispielsweise die honiggelben Sumpfdotterblumen“, so die Landkreismitarbeiterin weiter. Sumpfdotterblumen (botanisch: Caltha palustris) sind nach der Roten Liste der Gefäßpflanzen als gefährdet eingestuft und daher besonders geschützt.

Auch die Artenvielfalt in Feuchtwiesen und Hochstaudenfluren mit ihren zahlreichen Blühpflanzen, wie dem im Sommer schneeweiß blühenden Mädesüß (botanisch: Filipendula ulmaria), ist nicht nur eine Augenweide, sondern bietet insbesondere nektarbesuchenden Insektenarten reichlich Nahrung. „Neben dem Umbau von Waldbeständen mit standortangepassten Laubbäumen, zählt für die Niedersächsischen Landesforsten deshalb auch die Pflege und Entwicklung von artenreichen Feuchtwiesen im Naturschutzgebiet als eine wichtige Aufgabe“, erläutert Hauke Klattenberg, Ansprechpartner für Waldökologie und Waldnaturschutz der Niedersachsen Landesforsten und verweist damit auf ein gemeinsames für den Spätsommer geplanten Vorhaben im Bereich Vorwerk. „Gemeinsam die wertvollen Lebensräume zu entwickeln ist eine großartige Arbeit, die auch unterschiedlichste Menschen zusammenbringt“, weiß Renate Warren, stellvertretende Vorsitzenden des NABU-Kreisverbandes Bremervörde-Zeven und freut sich über das Projekt.

 

Wer mehr über den Pflanzenreichtum, die Waldbestände und verschiedenen Schutzbemühungen entlang der Oste erfahren möchte, ist herzlich zu der Exkursion am Samstag, den 04. Mai 2024 um 10 Uhr eingeladen. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bittet die ÖNSOR um Anmeldung bei Hannah Kohlhagen unter der Mailadresse: h.kohlhagen@oesoste-region.de. Bei der Anmeldung wird auch der Treffpunkt bekannt gegeben.