Mähen für die Artenvielfalt

NABU-Station Oste-Region und Naturschutzamt stellen Projekt vor

 Im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung stellten die Ökologische NABU-Station Oste-Region (ÖNSOR) und das Amt für Naturschutz und Landschaftspflege ihr Vorhaben zur ökologischen Aufwertung von Feucht- und Nasswiesen in der Osteniederung vor und luden zur Diskussion ein.

 

„Um insbesondere sehr nasse Feuchtflächen tier- und bodenschonend zu mähen, haben wir uns im vergangenen Jahr einen besonderen Balkenmäher angeschafft“, erklärt Sarina Pils, Leiterin der ÖNSOR. „Gleichzeitig wollen wir den Blühaspekt und die Strukturvielfalt dieser Flächen durch eine extensive Pflegenutzung fördern“, so die ÖNSOR-Mitarbeiterin. Gemeinsam mit dem Amt für Naturschutz und Landschaftspflege lud die ÖNSOR daher Vertreter aus Naturschutz, Landwirtschaft, Jägerschaft und Forst ein, um die Maschine vorzustellen und mit den Teilnehmern über das Vorhaben ins Gespräch zu kommen.

 

„Vor etwa 25 Jahren haben wir zahlreiche Flächen in der Osteniederung aufgekauft. Damals war man im Naturschutz der Meinung eine natürliche Entwicklung wäre das Beste für die Artenvielfalt. Zum anderen fehlte schlicht das Geld, um Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen umzusetzen“, erklärt Christoph Kundler, Leiter des Amtes für Naturschutz und Landschaftspflege. „Ich habe im vergangenen Jahr 52 mir bekannte Flächen mit ehemaligen Vorkommen des Breitblättrigen Knabenkrauts aufgesucht, um sie auf ihr aktuelles Vorkommen zu überprüfen“, erzählt Claus Vollmer, Biologe und Kreisnaturschutzbeauftragter. „Leider habe ich nur noch auf 4 Flächen diese Orchideenart nachweisen können“, bedauert der Botaniker das Brachfallen ehemals artenreicher Feuchtwiesen.

 

Mit dem geplanten Vorhaben ist jedoch keine flächendeckende Wiederaufnahme der Nutzung der Flächen geplant, vielmehr soll ein vielfältiges Nebeneinander von artenreichen Brachen und extensiv genutzten Feuchtgrünlandflächen geschaffen werden. „Gerade das bringt eine hohe Artenvielfalt hervor und trägt wesentlich zum Schutz seltener und gefährdeter Arten bei“, erläutert Sarina Pils, Leiterin der ÖNSOR.

 

Aufgrund der schwierigen Standortverhältnisse ist hier der Einsatz von Spezialmaschinen wie dem Stachelwalzenbalkenmäher der ÖNSOR notwendig. Neben der Vorstellung des Stationseigenen Mähers, präsentierte Holger Wolter von der Firma Biber den Brielmaier mit weiteren Anbaugeräten, wie einem Bandrechen, einem Heuschieber sowie einem Greifer. „Langfristig planen wir aber auch einige Flächen wieder zu verpachten, denn Landwirte bleiben weiterhin wichtige Partner für den Naturschutz“, so Christoph Kundler.

 

Die Veranstalter bedankten sich bei Holger Wolter und seinem Team für die Präsentation ihrer Maschinen sowie bei den Teilnehmern für ihr Interesse. Es ist geplant, die Veranstaltung im nächsten Jahr zu wiederholen.