Naturschutzamt und ÖNSOR starten Kammmolcherfassung im/um Braken bei Harsefeld
Ab April wird die Ökologische NABU-Station Oste-Region (ÖNSOR) in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzamt Stade eine Erfassung zum Kammmolchvorkommen im Braken bei Harsefeld durchführen. Die Untersuchungen werden bis Juli 2023 andauern. Das Naturschutzamt bittet Flächeneigentümer um Verständnis.
Der Braken liegt südlich von Harsefeld. Mit seinen natürlichen Waldgesellschaften, wie z.B. dem Eichen-Hainbuchenwald, den eingestreuten Grünlandflächen und den zahlreichen Wasserstellen, bietet er grundsätzlich einen idealen Lebensraum für Amphibien und ist aus landesweiter Sicht von besonderer Bedeutung für den Kammmolch.
„Der Kammmolch ist nach der FFH-Richtlinie sowie dem Bundesnaturschutzgesetz geschützt“, erklärt Dr. Uwe Andreas, Leiter des Naturschutzamtes Stade. „Um den Erhaltungszustand der Art zu verbessern, sind Maßnahmen innerhalb und außerhalb von FFH-Gebieten notwendig. Dafür ist es wichtig, Informationen über aktuelle Vorkommen und Bestandstrends zu haben“, beschreibt Andreas die Notwendigkeit der geplanten Untersuchung. Die Erfassung besteht aus Sichtbeobachtungen, Keschern sowie dem Einsatz von Reusen. Die Projektpartner bitten darum, die Untersuchungsmaterialien im Wasser zu belassen.
Bereits 2019 führte die ÖNSOR in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzamt eine Kammmolcherfassung im Braken durch. „Die Bilanz war erschreckend“, bedauert Sarina Pils, Leiterin der ÖNSOR. „Gelang der Nachweis des größten heimischen Molchs 2013 noch an acht Gewässern, so konnten wir 2019 nur noch an drei Gewässern den Kammmolch nachweisen“, so die ÖNSOR weiter. Der Kammmolch stellt einige Ansprüche an sein Laichgewässer. So machen gute Lichtverhältnisse, Strukturreichtum oder auch vorhandene Unterwasservegetation die Qualität eines geeigneten Fortpflanzungsgewässers aus. „Leider mussten wir feststellen, dass einige der ehemaligen Laichgewässer durch Sukzession, Verfüllung oder Intensivierung der angrenzenden Nutzung in ihrer Eigenschaft als Fortpflanzungsgewässer stark beeinträchtigt oder ganz verlorengegangen sind“, beschreibt die ÖNSOR-Leiterin den Grund für den Rückgang des Kammmolchs.