Hilfe für die blauen Prinzen

Rechtzeitig zur Laichsaison werten ÖNSOR und Naturschutzamt Moorfroschgewässer auf

Rechtzeitig zur Amphibienlaichzeit konnten das Naturschutzamt Rotenburg und die Ökologische NABU-Station Oste-Region (ÖNSOR) ein bedeutendes Fortpflanzungsgewässer im Naturschutzgebiet Huvenhoopsmoor ökologisch aufwerten. Damit wollen die Kooperationspartner zur Stabilisierung und Förderung der Population des europarechtlich geschützten Moorfrosches beigetragen.

Zur Paarungszeit erscheint die Haut der Männchen durch spektrale Reflexionen bläulich-violett bis himmelblau. Foto: ÖNSOR, S. Pils
Zur Paarungszeit erscheint die Haut der Männchen durch spektrale Reflexionen bläulich-violett bis himmelblau. Foto: ÖNSOR, S. Pils

Seit einigen Tagen wandern sie wieder: Die Rede ist von Kröten, Fröschen und Molchen. Auf ihrer jährlichen Wanderung von ihren Winterhabitaten zu den Laichgewässern nehmen sie viele Hürden und Gefahren auf sich. Um so besser, wenn am Ziel ein geeignetes Laichgewässer auf sie wartet. „Das war in den letzten Jahren hier leider nicht mehr der Fall“, beschreibt Sarina Pils, Leiterin der ÖNSOR, das Problem. Ein Aufkommen von Weidengebüschen beschattete die Gewässer zunehmend. „Dabei trägt jeder wärmende Sonnenstrahl zur Entwicklung der Kaulquappen bei und erhöht damit sehr deutlich die Chancen für das Heranwachsen einer neuen Moorfroschgeneration“, erklärt Dr. Hans-Bert Schikora, wissenschaftlicher Mitarbeiter der ÖNSOR. Im Rahmen der Schutzgebietsbetreuung durch die ÖNSOR ist Schikora im Huvenhoopsmoor seit 2016 aktiv. Er beobachtete mit Sorge die negative Entwicklung des wertvollen Laichgewässers und regte die Umsetzung der Maßnahmen an.

Schwerer Einsatz für den Moorfrosch. Foto: ÖNSOR_S. Pils
Schwerer Einsatz für den Moorfrosch. Foto: ÖNSOR_S. Pils

Trotz seines Namens ist der Moorfrosch kein eigentlicher Moorbewohner. Vielmehr besiedelt er Moorrandbereiche, sumpfiges Extensivgrünland, Nasswiesen und Bruchwälder. Insbesondere durch Zerstörung oder Beeinträchtigung ihrer Laichgewässer oder durch Trockenlegung von Feuchtgebieten, sind die Bestände stark zurückgegangen. In Zusammenarbeit mit dem Naturschutzamt rückte die ÖNSOR nun mit schwerem Gerät an, um das bedeutende Laichbiotop wieder freizustellen. „Manchmal ist es unvermeidlich, dass man die pflanzliche Sukzession zügeln und zurückdrängen muss“, erläutert Tobias Volk, Mitarbeiter des Naturschutzamtes. „Das wirkt im ersten Moment etwas rigoros, ist jedoch von enormer Bedeutung für den seltenen Frosch“, so Volk weiter.

 

Die Kooperationspartner freuen sich, dass die Maßnahme rechtzeitig fertiggestellt werden konnte und sind gespannt auf die Laichsaison.

Freistellen des Moorfroschgewässers. Foto: ÖNSOR_S. Pils
Freistellen des Moorfroschgewässers. Foto: ÖNSOR_S. Pils