Überwachung von Moorwasserständen               als Grundlage für die kontrollierte Wiedervernässung von entwässerten Mooren

Ungestörte, nicht von Menschen beeinträchtige Regen(wasser)moore sind vom Grundwasser isoliert und haben einen eigenen Wasserkörper oberhalb des Grundwasserspiegels. Sowohl die Wasser- als auch die Nährstoffversorgung in Regenmooren erfolgen somit ausschließlich über die Niederschläge. Diese exklusive Eigenart der Regenmoore ist deshalb mitverantwortlich für die besondere Artenzusammensetzung ihrer torfbildenden Pflanzengemeinschaft.

Hohes Moor. Foto: ÖNSOR, Hans-Bert Schikora
Hohes Moor. Foto: ÖNSOR, Hans-Bert Schikora

Durch Torfabbau wurde nicht nur der regenmooreigene Wasserkörper zerstört, sondern auch die typische Moor-Vegetation stark verändert. In vielen Moorschutzgebieten der Landkreise Rotenburg und Stade wurden daher in den vergangenen Jahren umfangreiche Renaturierungs- und Entwicklungsmaßnahmen durchgeführt. Dazu zählen u.a. Maßnahmen zur Wiedervernässung durch die Landkreise oder durch das Land Niedersachsen. Aber auch gemeinsame Vorhaben mit der ÖNSOR, wie die Entkusselung wertvoller Flächen oder die gezielte Wiedereinbringung charakteristischer Pflanzen, wie etwa Bult-Torfmoose oder Moosbeere. Sie dienen insbesondere der Förderung, der speziellen, wertgebenden Tier- und Pflanzengesellschaften der Moore. Langfristig können Moore durch Renaturierung und nachfolgende Regeneration auch ihre ursprüngliche Kohlenstoffspeicherfunktion wieder aufnehmen, indem neuer Torf gebildet und so CO² aus der Atmosphäre entzogen werden kann. 

Überprüfung der Torfmächtigkeiten im Hemlemsmoor. Foto: ÖNSOR, Hans-Bert Schikora
Überprüfung der Torfmächtigkeiten im Hemlemsmoor. Foto: ÖNSOR, Hans-Bert Schikora

Es ist sehr wichtig, die Effizienz, der in Moorresten umgesetzten Maßnahmen langfristig überprüfen zu können. Dazu gehört auch die permanente Kontrolle des mooreigenen Wasserhaushaltes. So kann man ggf. nachjustieren und auch wichtige Erkenntnisse für künftige Projekte gewinnen. Deshalb wurden in Zusammenarbeit mit den Naturschutzämtern und dank einer Förderung der belgischen VGP Foundation und der NABU Stiftung International in Höhe von 36.000,00 € 18 Moorwasserpegel im Hohen Moor sowie im Huvenhoopsmoor und Hemelsmoor installiert.

Das Projekt umfasste die Anschaffung, den Einbau und die Inbetriebnahme der Moorwasserpegel, um die Wasserstände kontinuierlich zu erfassen und zu dokumentieren. Nur mit Hilfe dieser Messgeräte ist es möglich, bei den bisher durchgeführten und für die Zukunft geplanten Renaturierungsprojekten ökologische Entwicklungstendenzen oder ungünstige, schleichende Prozesse auf hydrologischer Ebene frühzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern. Darüber hinaus ist die Erfassung hydrologischer Zustandsgrößen und Prozesse grundlegend für ein ganzheitliches Verständnis von (gestörten) Moorökosystemen.

 

Installation von Moorwasserpegeln. Foto: ÖNSOR, Hans-Bert Schikora
Installation von Moorwasserpegeln. Foto: ÖNSOR, Hans-Bert Schikora

Das Projekt wurde gefördert durch:


Mit einem Klick auf das entsprechende Logo, erreichen Sie die Internetseite der Organisation. Bitte beachten Sie, dass Sie damit unsere Internetseite verlassen.