Schutz und Förderung von Waldfledermäusen

Durch die Nds. Bingo Umweltstiftung geförderte Netzfangausrüstung. Foto: ÖNSOR, J. Mattes
Durch die Nds. Bingo Umweltstiftung geförderte Netzfangausrüstung. Foto: ÖNSOR, J. Mattes

Die Mehrheit unserer heimischen Fledermausarten kommt in Wäldern vor, wobei der Grad der Nutzung, z.B. als Quartierstandort oder Jagdgebiet je nach Art variiert. Einige Arten wie das europarechtlich geschützte Große Mausohr, sind fast ausschließlich an Waldstandorte gebunden und zählen aufgrund ihrer besonderen Habitatansprüche zu den besonders gefährdeten Arten.

 

Die ÖNSOR betreut gut 10.000 ha Schutzgebiete (FFH, NSG, LSG) in den Landkreisen Rotenburg und Stade. Darunter sind auch einige Waldstandorte, wie der Beverner Wald. Das Waldgebiet wird von Laubgehölzen geprägt, der südliche Teil des Waldes ist als Naturschutz- und als FFH-Gebiet gesichert. In Zusammenarbeit mit der Revierförsterei Bevern wurden bereits zahlreiche Fledermauskästen aufgehängt und im Jahr 2019 ein Fledermauswinterquartier errichtet. Die ÖNSOR führt Detektorbegehungen sowie jährlich eine Kontrolle der Kästen und des Winterquartiers durch. Bisher konnten 12 Fledermausarten im Beverner Wald nachgewiesen werden. Die ÖNSOR führt in Zusammenarbeit mit dem forstamt Harsefeld eine Höhlenbaumkartierung durch, um die für Fledermäuse relevanten Waldbereiche zu identifizieren.

 

Um den Schutz von Waldfledermäusen, auch außerhalb des FFH-Gebietes zu optimieren, insbesondere die Sicherung ihrer Quartiere zu verbessern, plant die ÖNSOR Fledermäuse zu telemetrieren. Dazu besteht die Notwendigkeit Netzfänge von Fledermäusen durchzuführen. Neben der Besenderung von Fledermäusen ermöglicht der Netzfang eine eindeutige Arterfassung, auch der bei Detektorbegehungen schwer nachweisbaren Arten sowie eine Bestimmung des Alters, des Geschlechts und des Reproduktionsstatus. Mit Hilfe dieser Daten lassen sich Rückschlüsse auf mögliche Wochenstuben im Untersuchungsgebiet ziehen. Die ÖNSOR erhofft sich darüber hinaus auch einen Quartierstandort des Großen Mausohrs aufzuspüren, welches erfahrungsgemäß bis zu 25 km vom Jagdgebiet entfernt sein kann. Zu finden sind entsprechende Quartiere auf großen Dachböden von privaten oder öffentlichen Gebäuden.

Maßnahmen des Projektes:

  • Anschaffung einer Ausrüstung zur Fledermauserfassung durch Netzfang (u.a. Fledermausnetze, Federwaage,  Otoskop, etc.), insbesondere zur Feststellung der Art, Gesundheitszustand, Geschlecht, Alter, einer Reproduktion
  • Anschaffung einer Telemetrieausrüstung, insbesondere zum Aufspüren von Fledermausquartieren/Höhlenbäumen/ Quartierzentren
  • Erstellung eines Katasters von Quartierbäumen
  • Sicherung von Quartierbäumen in Zusammenarbeit mit der Nds. Landesforst

Ziele des Projektes:

  • Verbesserung des Kenntnisstands über das vorhandene Artenspektrum
  • Sicherung und Entwicklung des Quartierangebotes von Waldfledermäusen, insbesondere außerhalb des FFH-Gebietes
  •  Nachweis eines Quartiers des Großen Mausohrs
  •  Ableitung von konkreten Schutzmaßnahmen

 

Großes Mausohr im Rahmer einer Erfassung. Foto: P. Bach
Großes Mausohr im Rahmer einer Erfassung. Foto: P. Bach

Das Projekt wurde gefördert durch:

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