FFH Gebiet Bullensee, Hemelsmoor

Das Schutzgebiet Hemelsmoor (mit Bullensee) befindet sich rund 6 km südwestlich der Stadt Zeven und umfasst eine Flächengröße von 260 Hektar.

 

Das Hemelsmoor zählt zu den ombrogenen Mooren (Regenmooren). Mit dem Bullensee grenzt westlich ein 2,8 Hektar großer, natürlich entstandener Moorsee an, welcher auf ein Alter von mindestens 5.000 Jahre datiert wird.

 

1764, zum Zeitpunkt der Kurhannoverschen Landesaufnahme, war das Hemelsmoor offenbar noch weitgehend unangetastet. 133 Jahre später (1897: Kgl. Preussische Landesaufnahme) wurde das Gebiet bereits von einem markanten Entwässerungsgrabensystem durchzogen, und die Moorfläche umgab ein fast geschlossener Ring aus Handtorfstichen. Später wurden dann in der Westhälfte des Hemelsmoores Vorbereitungen zu dessen industrieller Abtorfung getroffen. Luftbilder des Niedersächsischen Verwaltungsamtes von 1972 zeigen im Zentralbereich des Hemelsmoores ein komplexes Mosaik aus noch offenen Torfentnahmestellen, verbuschenden oder bereits von sekundärem Moorbirken-Kiefernwald eingenommenen Handtorfstichen, Torfdämmen, Entwässerungsgräben und ausgedehnten Streifen mit Wirtschaftsgrünland. Durch Verhandlungen mit der Torffirma, die im angrenzenden Stellingsmoor Torf abbaut, ist es seinerzeit jedoch gelungen, den industriellen Torfabbau im Hemelsmoor zu verhindern. Hierdurch konnten das immer noch mächtige Torflager sowie degradierte Reste der einstigen Regenmoorvegetation erhalten und gesichert werden, was lokal gute Voraussetzungen für eine Regeneration erwarten ließ (NLWKN 2017b).

 

Etwa 75 % des heutigen Naturschutzgebietes werden von aufgekommenen Birken- und Kiefern-Moorwäldern eingenommen. Die verbliebenen Offenbereiche betreffen größtenteils brachliegendes oder extensiv genutztes Moorgrünland und zwei waldfrei gehaltene Flächen in der Westhälfte, die sich durch Feuchtheiden mit Pfeifengrasanteilen oder degenerierte Reste der einstigen Regenmoorvegetation auszeichnen. Seit den 1980er Jahren wurden inzwischen maßgebliche Teile des Entwässerungsgrabensystems abgedämmt. Im westlichen Randbereich des NSG Hemelsmoor am Übergang zur Geest wird häufig Ackerwirtschaft betrieben.