Rhader Sand-, Moor- und Heidelandschaft

Schafe und Ziegen im Einsatz für die Jagdgemeinschaft und Gemeinde Rhade

Das 2019 begonnene Naturschutzprojekt der Jagdgemeinschaft und der Gemeinde Rhade nimmt weiter Gestalt an. In Zusammenarbeit mit der Ökologischen NABU Station Oste Region (ÖNSOR) und dem Amt für Naturschutz und Landschaftspflege wurde nun zur Pflege und Entwicklung der Heidebestände eine Hütebeweidung mit Schafen und Ziegen durchgeführt.

 

„Das Projektgebiet besteht aus Gemeindeeigentum und Privatflächen und hat eine Größe von gut fünf Hektar“, erklärt Olaf Wendelken von der Gemeinde Rhade. „Dichter Gehölzbewuchs aus Kiefern, Fichten und Birken beeinträchtigten das vorhandene Gewässer, die ehemaligen Torfstiche sowie die ehemals offenen Moor-Heideflächen, so dass wir in den Jahren 2019 und 2020 einen Großteil des Gehölzbestandes entnommen haben“, ergänzt Rüdiger Meyer von der Jagdgemeinschaft Rhade.

 

Fachlich begleitet werden die Rhader Projektträger von der ÖNSOR sowie dem Amt für Naturschutz und Landschaftspflege. „Durch die Gehölzentnahmen und die Schaffung von Offenbodenbereichen, wurden die Lichtverhältnisse und die Keimbedingungen, insbesondere für die Besenheide optimiert. Wir konnten bereits im Spätsommer 2020 zahlreiche Heide-Jungpflanzen feststellen“, freut sich Sarina Pils, Leiterin der ÖNSOR. „Durch diese Maßnahme wurden aber auch, wie zu erwarten die Keimbedingungen für Pfeifengras und Gehölze optimiert“, so die Dipl. Landschaftsökologin weiter.

 

„Eine Beweidung mit Schafen und Ziegen eignet sich auf besondere Weise, um diese naturschutzfachlich wertvollen und für Maschinen schwer zugänglichen Bereiche offenzuhalten, Gehölze zurückzudrängen und Heide zu verjüngen“, erklärt Rainer Rahlfs, Dipl. Ingenieur der Landschaftspflege beim Landkreis Rotenburg, die positive Wirkung der Pflanzenfresser.

 

Die Tiere wurden tagsüber von einem erfahrenen Schäfer und seinen Hunden gehütet und gezielt in den zu pflegenden Bereichen eingesetzt. Nachts wurden die Tiere in einem wolfssicheren Nachtpferch untergebracht. Damit sich die Projektfläche naturnah entwickeln kann und geeignete Lebensbedingungen für eine auf Moor und Heide spezialisierte Flora und Fauna geschaffen wird, soll die Beweidung in den nächsten Jahren regelmäßig durchgeführt werden.

 

Der zweiwöchige Einsatz der Tiere wurde finanziert durch eine Förderung des Landkreises. Hierfür möchten sich die Projektpartner herzlich bedanken.